Wir, 18 Pfadranger aus Tübingen, Reutlingen, Böblingen und Weil der Stadt machten uns am 30. Mai auf den Weg in den Ort Zehdenick wo Heiner und Monika S. vor 5 Jahren das Gemeindegründungsprojekt „Treffpunkt Oase“ begonnen haben. Zehdenick liegt ca. 60 km nördlich von Berlin in Brandenburg und ist durch seine Vergangenheit sehr atheistisch geprägt. Unser Ziel war es, Monika und Heiner zu ermutigen, für die Stadt und deren Einwohner im Gebet einzustehen und vor Ort mitzuhelfen. In Zehdenick leben viele Menschen unter finanziell ärmeren Verhältnissen als wir im Süden Deuschlands, was man z.B. an der höheren Arbeitslosenquote merkt. Im Gegensatz zu Süddeutschland sieht man eher ältere Autos, viele Häuser stehen leer und sind oft in einem schlechteren Zustand.

Nach acht Stunden Fahrt kamen wir an einem sehr schönen See bei Zehdenick an, an welchem wir zwei Nächte biwakierten. Gleich am Samstagabend konnten wir beim Spieleabend, im sogenannten „Treffpunkt Oase“ Kontakt mit den Einwohnern von Zehdenick knüpfen. Am Sonntag erlebten wir dann einen etwas anderen Gottesdienst, als wir es von daheim gewöhnt sind. Wir halfen, einen Raum einer Gaststätte in einen Gottesdienstraum zu verwandeln. Der Besitzer der Gaststätte stellte den Raum zur Verfügung und bekochte danach sogar noch alle Gäste auf Spendenbasis. Unser Ziel war es, dass mehr Einheimische den Gottesdienst besuchten, als Ranger, was dank unserem genialen Gott auch gelang. Durch Lieder und Zeugnisse gestalteten wir diesen ersten Gottesdienst mit. Es war schön zu sehen, mit welcher Begeisterung die Gläubigen dabei waren und dass sich auch schon was in der Stadt getan hat z.B. dass sich 2-3 Leute taufen ließen. Nach dem Gottesdienst und dem gemeinsamen Essen gestalteten wir Ranger noch eine Olympiade.

Anders als von daheim gewohnt herrschte kein Leitermangel, sondern eher Kindermangel. Diese Situation war neu und herausfordernd, doch die Kinder genossen die Zuneigung und Aufmerksamkeit, da die Kinder von zu Hause oft nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen und zum Teil auch mit Alkoholproblemen der Eltern konfrontiert sind. Wir ließen den gelungenen ersten Gottesdienst mit vielen Gesprächen, Spielen und Gemeinschaft, beim Kuchen essen ausklingen. Wir als Ranger brachen danach auf einen Gebetsspaziergang durch Zehdenick auf und beteten an verschiedensten Stellen für die unterschiedlichsten Anliegen, die Heiner und Monika erklärten. Auch wenn dieser Gebetsspaziergang in der sichtbaren Welt nicht nach viel aussehen mag, so sind wir doch davon überzeugt, dass in der geistlichen Welt ein echter Aufbruch stattgefunden hat. Anschließend wurden wir dann noch von einem sehr gastfreundlichen Gottesdienstbesucher in seinem italienischen Restaurant eingeladen. Es war sehr rührend, wie sehr er sich gefreut hat, dass so viele Christen gleichzeitig in seinem Restaurant saßen. Von Montag bis Donnerstag genossen wir eine wunderschöne Kanu-Tour auf der Mecklenburgischen Seenplatte. Besonders beeindruckend war die Herrlichkeit Gottes, welche man regelrecht in der so schönen Natur lesen konnte. Allgemein war die Kanu-Tour von sehr guter Gemeinschaft und viel Freude geprägt. In täglichen Andachten beschäftigten wir uns mit dem Thema Gebet und hatten intensive Gebets – und Lobpreiszeiten mit dem Schwerpunkt Zehdenick.

Zurück in Zehdenick an unserem See, genossen wir erst einmal das wunderbare Wetter und Gottes Gegenwart. Am Nachmittag machte sich die Hälfte von uns Pfadrangern auf den Weg zum Spielplatz, um dort mit den einheimischen Kindern zu spielen. Heiner und Esther gehen seit einigen Wochen jeden Freitag mit Spielsachen auf diesen Spielplatz, um den Kindern zu dienen und ihnen die Liebe Gottes weiterzugeben.

So kommen auch schon einige Kinder gerade deswegen jeden Freitag auf den Spielplatz.
Die andere Hälfte stand in einem zweiten Gebetsspaziergang für die Stadt ein und gab Gott mit Lobpreis auf dem Rathausplatz die Ehre. Am Freitagabend durften wir dann noch einen Bibelabend miterleben, der im Treffpunkt Oase wöchentlich stattfindet.

Nach dieser wunderschönen und vor allem reich gesegneten Woche mussten wir uns leider am 6.6. wieder auf die Heimreise machen.

Doch auch wenn wir jetzt wieder in unseren funktionierenden Gemeinden sind, wollen wir Zehdenick nicht vergessen und vor allem im Gebet weiter für die Situation dort einstehen. Die Menschen dort brauchen unser und auch euer Gebet, deshalb wäre es schön, wenn Ihr euch ein paar Minuten dafür Zeit nehmt, für die Stadt zu beten, sodass ein geistlicher Aufbruch stattfinden kann.

Felicitas S. und Jasmin B.